Hmm.. ich hab in mehr als 11 Jahren SF Chat RPG eher das Gegenteil erlebt, nämlich dass Spieler zu oft und zuviel hinterfragen. Das kann vllt daran liegen, dass in Science Fiction Fans von sich aus der Zweifel steckt und alles (vor allem wissenschaftlich oder zumindest mit logischem Denken) unbedingt nachvollziehbar sein sollte. Im Extremfall führte das bei manchen sogar dazu, dass sie gar nicht mehr in der Lage waren zu spielen, weil sie nur noch darauf bedacht waren, Logikfehler zu entdecken, zu vermeiden oder irgendwie (die von anderen) glatt zu bügeln. Auf der anderen Seite haben wir zwar einen Online-Würfel, der aber so gut wie nie benutzt wird, weil es eben mit logischem Denken gelöst wird. Und falls das mal aus dem Ruder läuft, greift der Spielleiter ein und macht die Umgebung z.B. feindlicher oder ändert sie so, dass es der Story hilft, womit die Leute dann auch bei der Stange gehalten werden.
Das Problem mit den Kämpfen haben wir auch selten, weil wir mit dem zivilen Tiefen-Raumschiff, das viele Lebewesen beherbergt und meist fernab von schützenden Flotten operiert, zwangsläufig Kämpfe vermeiden müssen. Sowas tritt höchstens mal auf, wenn wir auf Planeten oder Raumbasen sind und da die (Kampf-)Fähigkeiten der Charaktere mehr zählen. Daher achten wir insbesondere bei der Aufnahme von Neuspielern darauf, dass sämtliche Fähigkeiten (und deren Beschränkungen) vor deren Einsatz abgesprochen sind. Wenn da die Beschränkung ist, dass man es nur 2x pro Sitzung einsetzen kann, dann denkt der Spieler vorher nach, ob er das wirklich will und lässt es eher bleiben, weil er von ausgeht, dass er die Fähigkeit später ja vielleicht noch mehr brauchen könnte.
SF bietet aber vllt auch sehr viele Konfliktmöglichkeiten, sei es nun im technologischen, biologischen, sozialen oder wirtschaftlichen Bereich. Das Genre ist ja im Grunde aus der Vorführung bzw. Simulation von Konflikten zur Erweiterung des menschlichen Horizonts entstanden.