Ist der Ironiker eine Anspielung auf die Kaiser-Retro-Let's-Plays? (Mein Eindruck bei denen war eher ein augenzwinkernd-ironisches "Haha, kuck mal wie bescheuert und verschroben wie die DSA1-Regeln und -Abenteuer damals waren" als eine tatsächliche Wertschätzung.)
Ansonsten ist mir das in freier Wildbahn noch nie untergekommen.
Ironiker in "light" sind dann wohl DSA'ler, die als Convention-One-Shots gerne Dungeonslayers spielen.
(Ich schreibe "light", weil die ihre ironische Schiene im Eifer des Gefechts durchaus verlassen und "ungefilterten" Dungeon-Spaß haben, auch wenn sie sich in der Rückschau immer noch darauf zurückziehen können, dass sie ja niemals "sowas wie Deh und Deh" spielen würden.)
Die gibt es in freier Wildbahn.
Da beschreibst Du aber nun einzelne Spieler, nicht SL-Typen. Im Übrigen kann ich Deine Beobachtung im Ansatz bestätigen, wobei sich "DSAler 2018" von "DSAler 2000" doch oftmals unterscheidet, wie ich finde. Man ist durch die Bank durch schon offener geworden, würde ich meinen, weil sich die gesamte Rolloszene gewandelt hat.
DSA1-Let's-Plays bei Ulisses: Den Ulisses-Markus möchte ich in genau diesem Kontext (er leitet dort) durchaus als Ironiker bezeichnen, wobei die Konstellation schon ein bisschen komplizierter ist. Am Tisch sitzen schließlich immer zwei Miesepeter, die mit ihrer Negativmeinung nicht hinterm Berg halten und nur selten einmal Ironie-Level erreichen. Die sind höchstens sarkastisch. Markus spielt als SL eher den Good Guy, der für das System eintritt, der in seiner überhöhten Darstellung aber freilich klarmacht, dass das Ganze nicht ... ganz ernst gemeint ist.
Ich bin erstaunt, dass das doch recht vielen Leuten so gut gefällt. Mir persönlich bereitet das Zuschauen eher Schmerzen, eben weil man dem alten Kram mit einem bisschen mehr Ernst - vielleicht sollte ich besser Gewissenhaftigkeit schreiben - gerechter würde. Daher habe ich auch noch keines der Let's Plays fertig geguckt, obschon ich in einige reingeschaltet habe. Aber die Stimmung ist mir zu negativ.