Für mehr Subscriber muss man auf die eigenen Inhalte aufmerksam machen und sich entsprechend mit anderen (erfolgreicheren) Streamern vernetzen.
Oh, das hat StoryNightsTV getan. Sehr viel sogar (für mein Empfinden).
[member=533]Settembrini[/member]
Ich sehe das "Problem" hier woanders: Die Gruppe hat massiv für sich geworben (in diversen Foren etc., aber auch Youtuber angeschrieben, ob man mal nen "Shoutout" für sie machen könne, ein Interview, eine Zusammenarbeit etc.), was möglicherweise in der Wirkung dann gekippt ist (glaube ich, verglichen mit anderen, aber eher weniger).
Der Hauptunterschied im Vergleich dürfte sein, dass man sich a) von Anfang an mit großen (= vermeintlich werbewirksamen Worten) auf die Fahnen geschrieben hat, professionell zu sein, professionell zu produzieren und den Fortgang des Projekts von Anfang an an den "Erfolg" des Patreons gekoppelt hat. Das war dann vielleicht ein bisschen too much und passt zu keiner "rollenspielerischen Zielgruppe" dann so richtig.
Die Formulierungen lassen vermuten, dass man sich eher an Nicht-Rollenspieler*innen wenden wollte, um diese (riesige) Menge an Leuten ins Boot zu holen (weshalb z.B. die Videos vorrangig mit eigenen Filmprojekten und Rocket Beans getagged sind vermutlich)
Die Aufzeichnungen hingegen sind dann doch eher "ernsthaft" rollenspielerisch und wenden sich eher an Leute, die mit dem Hobby vertraut sind.
Rollenspielvideos haben meiner Meinung nach auch viel mit "eine*r von uns" zu tun. Es ist gar nicht so wichtig, was für dolle Lichteffekte du hast, ob du mehrere Kameras hast usw., sondern relevanter ist meiner Meinung nach, dass die Leute merken, dass du Bock auf deinen Kram hast, und dass du da "mittendrin" bist.
Koppelst du deine Inhalte also direkt mit Unterstützungsanfragen, Patreon-Abhängigkeiten usw., verschreckt das die Leute eher, weil dann (zu Recht) davon ausgegangen wird, dass es hier um Kohle geht in erster Linie, nicht ums Hobby.
Es gibt allerdings einige Kanäle, die dieses Problem sehr galant (und meiner Ansicht nach bewusst und taktisch) umschiffen und damit erfolgreich sind.
Hinzu kommt, dass die jeweils ersten Episoden für Rollenspielverhältnisse durchaus viele Aufrufe haben (um 1000), alle nachfolgenden dann aber massiv einbrechen. In gewissem Maße ist das immer so, dass Folgesessions abfallen, hier ist das aber schon recht extrem, zumal die älteren Sachen dann auch nicht mehr "aufgeholt/nachgeholt" haben. Grund dafür können meiner Meinung nach 2 Dinge sein:
1. Die Werbung für die ersten Episoden ist in deutlichem Maße massiver gewesen als für folgende (wüsste ich jetzt persönlich nichts von, heißt aber ja nix).
2. Den Leuten hat das, was es in der 1. Episode gibt, nicht gefallen.
Dazu muss man im Hinterkopf behalten, dass die Aufrufe allein erst mal keine Aussage sind.
In dem Moment, in dem man ein Video anklickt, bekommt es einen Aufruf. Ruft man x-mal dasselbe Video auf, wird das zwar gezählt, in der Regel aber binnen Tagen wieder von Youtube rausgerechnet.
Ob man da nun 2 min. reinschaut oder die Folge komplett, steht auf einem ganz anderen Blatt. Das sieht man auch nur als Creator selbst, das kann man von außen nicht sehen. Auch bei Youtube gilt, dass viel gezapped wird, also hier ein bisschen, da ein bisschen. "Kleben" bleiben eher wenige Leute.
Das Video, das du verlinkst, hat mit knapp 1000 Aufrufen recht viele. Es hat aber "nur" 14 Likes ("gut" wären da so mindestens 30 etwa gewesen).
Likes gibt es meist von Leuten, die etwas bis zum Ende geschaut haben.
Könnte hier also ein Indikator sein und spräche dann dafür, dass es den Leuten eben nicht so gut gefallen hat. Warum auch immer. Vielleicht wegen des oben angesprochenen Mixes, keine Ahnung.
Generell - was ja zu meiner Konsumkritik zählt - ist Interaktion Mangelware. Leute liken selten, kommentieren noch weniger. Das nimmt stetig ab (früher war mehr Lametta).
Auch das Verhältnis von knapp 100 Videos und knapp 350 Abos ist nicht besonders. Wenn ich das richtig sehe (hab jetzt nur hier und da mal geschaut), sind die einzelnen Folgen alle 1-3 Tage online gegangen. Das halte
ich für im Schnitt 1-stündige Videos für zu eng beieinander. Ich frage mich da auch, warum man nicht noch kürzere Videos gemacht hat (20-30min.) und die dann täglich oder eben direkt die ganzen Sessions (die ja offensichtlich nur unterbrochen wurden, um ein weiteres Video anzufangen - auch nicht so gut). Da zeigt sich auch wieder die Diskrepanz in den Zielgruppen. Rollenspieler*innen wollen kurze Episoden für die Mittagspause, die dann aber im Grunde nahtlos ineinander übergehen ODER eben sich den Tag/Abend mit dem Zuschauen versüßen. Da stören An- und Abmoderationen mit Hinweisen.
Zu guter letzt: Ich hab keine Ahnung, was die da spielen. Da fehlen Angaben zu genutzten Systemen/Spielen. Im Titel, aber auch sonst. Das halte ich persönlich für einen fatalen Fehler.
Das spiegelt sich auch in den Tags der Videos, die dann lauten "spitzestifte", "rocketbeans" oder "a gamers day". Die sind also vorwiegend ausgerichtet an Vorbildern (?) und eigenen Projekte ("der Filmemacher und Buchautor Daniel P. Schenk (A GAMER'S DAY, THE CHEAT REPORT, BEYOND THE BRIDGE)"). Viel zu wenig und viel zu wenig speziell.
Wenn ich das richtig sehe, hat StorynightsTV auch nicht nur auf Youtube gesetzt, aber auch nicht auf die ständig vertretene Kombi Twitch/Youtube, sondern auf Facebook/Youtube. Da kenne ich jetzt keinen Kanal, der so vorgegangen ist. Ich hab aber auch kein Facebook (mehr), also keine Ahnung, was da so los ist.
Da das Projekt offenbar vor 8 Monaten eingestellt wurde, wird der Mix aber wohl nicht ganz so gut funktioniert haben?
Schade.
Ist aber alles hier nur eine Vermutung meinerseits ins Blaue hinein. Küchenanalyse quasi.
Gibt übrigens professionell erstellte Videos, die durchaus recht erfolgreich sind, z.B.
Mitch. Dessen Kanal hat auch echt lang gebraucht, bis er ordentlich an Abos zugelegt hat. Hat die Truppe aber nicht gestört. Die haben einfach weitergemacht und hatten Spaß. Und da haben wir es wieder: der von mir immer wieder angesprochene Bock (egal bezogen auf was genau).