für mich, der Rollenspiele als Werkzeug sieht, sind sie für sich genommen keinem Alterungsprozess unterworfen, jedoch einem Entwicklungaprozess. Ich kann auch heute noch Feuer mit einem Faustkeil und Feuerstein machen, aber mit einem Feuerzeug geht's eben doch leichter. Und das geht vielen Leuten so.
Jetzt könnte man verlauten, dass OD&D der Faustkeil des Rollenspiels wäre und was danach kam, wäre besser. Ironischerweise wurden aber gerade in OD&D noch viele, vernünftige Überlegungen getätigt und umgesetzt, auf die man hätte aufbauen können. Was, wie wir alle wissen, aber leider nur selten getan wurde. Stattdessen wurde wild in alle möglichen Sackgassen entwickelt, über Hyper-Realismus bis Erzählrechte-Schmonzette. So bleiben die ersten RPG-Inkarnationen noch erschreckend modern, einfach aus Mangel an Weiterentwicklung.
Quintessenz: Theoretisch müssten sich viele RPGs mit der Zeit überholt haben. Da diese Evolution beim RPG nach dem "Viele Köche verderben den Brei" - Prinzip aber (noch?) nicht geschehen ist, bleiben sie nach wie vor nutzbar (was auch immer man darunter versteht).
das ganze organisatorische Nebenher - finde ich Spieler? wie groß ist die Community? etc. - sind natürlich reale Probleme, die etwas mit Zeitgeschehen zu tun haben, für mich aber nicht zum Alterungsprozess des Rollenspiels an sich gehören. Zumal dies dann wiederum Modetrends unterworfen ist und altes auf einmal wieder neuer Shice ist (siehe Old-School-Renaissance).