Vielleicht ist das ein passender Aufhänger dafür zu beschreiben, warum ich mit der kulturellen Prägung von US-RSP (und da spielt Western fast immer ne wichtige Rolle) besser klar komme als mit der deutschen Spielweise - aber noch immer deutlich weniger als mit Kram, der zur UK-Hintergrundfolie passt (RuneQuest, Gormenghast, HdR).
Gerade Runequest hat ja auch seine Western-Elemente - und die gleich mehrfach überlagert.
Da gibt es die Landnahme der Orlanthi im Dragonpass nach dem Dragonkill War - das ist wie die Besiedlung des Oklahoma-Territoriums, wer zuerst kommt, nimmt sich die Filet-Stücke.
Orlanthi Wergehöfte und palisadenumzäunte Dörfer in einer Wildnisumgebung, die in ihrer Grundeinstellung feindselig ist, das ist Western-Siedler-Atmosphäre pur.
Da gibt es die in die Ödnis abgedrängten Prax-Nomaden und deren Konflikte mit den "zivilisierten" Siedlern im Sundome County und anderen Siedlungen, die sich in ihren Lebensraum vordrängen.
Da gibt es Entwurzelte, Überlebende diverser Kriege die nun als "hired swords" durchs Land ziehen, nirgendwo eine echte Heimat mehr haben und denen niemand traut - der klassische Western-Drifter.
Es gibt Wagentrecks, Viehtriebe, Viehdiebstahl (gerade bei den Orlanthi sehr wichtig!), usw. - Das sind alles Western-Elemente.
So "englisch" ist Runequest nicht.