In Vampire wäre das klassische Beispiel ein Flowchart, das die Clans und Vampire einer Stadt unter Berücksichtigung der Generation, der Einflüsse, Beziehungen und Ressourcen abbildet. Distanzen / räumliche Verhältnisse interessieren da einfach nicht so sehr, für dich ist es ohne Karte alles Wischi-Waschi aber das liegt an dir
Nein, das ist schon in Ordnung, ich sage ja,
das geht an sich, aber aus Erfahrung: wer enträumlicht der entquantifiziert und linearisiert auch gern. Mein eines Mal Vampire Live war genauso: fettes Railroading mit dem Anschein einer Ermittlung und eines Machtgefüges. Das Machtgefüge war aber nur da, um da zu sein, nicht um als Achse in einer mehrdimensionalen fiktionalen Welt zu dienen. Potemkinsches Machtgefüge, nur Fassade.
So wie auch Bücher mehrdimensionale Prozesse beschreiben KÖNNEN. Es ist nur schwerer und seltener und nicht jeder Autor ist dazu in der Lage. Wer wirklich die Clans und Vampire einer Stadt sozial und materiell verortet und eingeteilt hat, der kann auch allen noch eine Adresse geben und fertig ist der Lack. Das wäre ja die kleinste Übung! Das ist das Paradoxon des Qualitativen: Eigentlich die Königsdiziplin, jedoch fast immer Rückzugsraum der nicht-Woller und nicht-Könner. Somit bleibt dann das etwas unattraktive und ggf. uninspirierte oder langweilige Buchhalten und Kartenmalen am Ende immer überlegen, weil es eine Brandmauer gegen die Linearisierung zieht. Wer natürlich nichts gegen Linearisierung hat...der muß den Kollaps der Wellenfunktion nicht fürchten. Ich werde bei Enträumlichung eben erstmal hellhörig und mistrauisch. Aber ja: viele der interessantesten Aspekte und Phänomene sind nicht-geometrisch mehrdimensional. Ermittlungsabenteuer mit Gerichtsverhandlung finde ich z. B. megamäßig, aber auch schwer/intesiv zu modellieren. Habe ich zweimal ordnetlich gemacht, Dungeons kann man auch müde zeichnen.
Nennt mir einen Kriegsfilm, wo man den Verlauf der Schlacht / des Gefechts wirklich versteht! Es gibt ein paar, aber viele sind es nicht. Dargestellt werden prototypische Szenen, die als linearisierte Versatzstücke dem einigermaßen kundigen als Platzhalter für die Schlacht dienen. Für manche Autoren ist sie das dann auch in Gänze.
...aber das ist alles Tangente...eigentlich wollte ich ja sagen, daß ich bei Star Wars ganz gut ohne allzu konkreten Raum und Verwaltung auskomme, und da frug ich mich warum, und die Antwort war die Art und Weise wie ich das leite (die mir nie als was Eigenes sondern immer einfach als "Star Wars" vorkam)...und das hat mit unbewußten Szenen zu tun...langsam komme ich an den Punkt...
NB: Das mit den Reisezeiten kommt vor allem bei D&D-artigen mies an, ich erinnere an Savage Tide, da gitb es ein tolles Seefahrtabenteur und tolle Überlandeinheiten, nur damit man direkt zu ein und derselben cutscene kommt, wo einem die Piraten GENAU zuvor gekommen sind. Örgs.